Die Kraft der Atmung: Wechseljahrsymptome mit Atemübungen lindern

breathwork lifestyle mindfulness perimenopause womens health Nov 07, 2024
Gesundheit

Die Wechseljahre sind eine Zeit des Wandels. Doch während diese Phase ein natürlicher Teil des Lebenszyklus ist, bringt sie häufig körperliche und emotionale Herausforderungen mit sich: Hitzewallungen, Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe gehören für viele Frauen dazu. Die gute Nachricht ist, dass eine einfache, aber wirkungsvolle Methode helfen kann, diese Symptome zu lindern: die richtige Atmung.

In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie Atemtechniken dabei helfen können, die Herausforderungen der Menopause besser zu meistern, innere Balance zu finden und mehr Gelassenheit in deinen Alltag zu bringen.

 

Warum ist die Atmung so wichtig?

Unser Atem ist nicht nur lebensnotwendig, sondern auch ein direkter Schlüssel zu unserem Wohlbefinden. Atemtechniken, wie ich sie auch in meiner Yogapraxis mit meinen Schülerinnen anwende, können direkt auf das Nervensystem wirken. Sie aktivieren den „Parasympathikus“, auch bekannt als „Ruhenerv“, der Entspannung und Regeneration fördert. Gerade in den Wechseljahren wenn Hormonveränderungen das Nervensystem belasten, ist es hilfreich, bewusst zu atmen und so das innere Gleichgewicht zu unterstützen.

 


1. Stress reduzieren und Entspannung fördern

Stress kann in den Wechseljahren eine große Belastung sein, denn die Hormonumstellung macht viele Frauen empfänglicher für innere Unruhe und Anspannung. Hier hilft eine einfache Atemübung: die Bauchatmung.

Anleitung zur Bauchatmung

  1. Setz dich oder leg dich bequem hin.
  2. Lege eine Hand auf deinen Bauch und die andere auf dein Brustbein.
  3. Atme tief durch die Nase ein, sodass sich dein Bauch hebt. Die Brust bleibt dabei möglichst ruhig.
  4. Lass die Luft langsam durch den Mund wieder ausströmen und spüre, wie sich dein Bauch wieder senkt.

Diese sanfte Atmung beruhigt den Geist und sorgt dafür, dass das Nervensystem entspannen kann. Schon nach wenigen Minuten wirst du dich ruhiger fühlen.

 


2. Hitzewallungen kühlen

Hitzewallungen sind ein typisches Symptom der Menopause und entstehen durch plötzliche Temperaturwechsel im Körper. Eine kühlende Atemtechnik kann helfen, die Körpertemperatur zu regulieren und die Intensität von Hitzewallungen zu lindern.

Anleitung zur kühlenden Atmung (Sheetali-Pranayama)

  1. Setz dich aufrecht hin, mach es dir bequem.
  2. Forme deine Lippen, als würdest du durch einen Strohhalm einatmen.
  3. Atme sanft durch den Mund ein und spüre die kühle Luft, die in den Körper strömt.
  4. Schliesse den Mund und atme langsam durch die Nase aus.

Diese Technik kann nicht nur Hitzewallungen lindern, sondern auch für eine erfrischende Pause sorgen, wenn die inneren „Hitzewellen“ zu stark werden.

 


3. Besser schlafen durch langsame, beruhigende Atemübungen

Schlafprobleme sind in den Wechseljahren ebenfalls weit verbreitet. Eine beruhigende Atemtechnik wie die 4-7-8-Atmung kann dir helfen, den Körper zu entspannen und die Einschlafbereitschaft zu fördern.

Anleitung zur 4-7-8-Atmung

  1. Atme durch die Nase ein und zähle bis 4.
  2. Halte den Atem an und zähle bis 7.
  3. Atme dann langsam durch den Mund aus, während du bis 8 zählst.

Diese einfache Atemtechnik wirkt beruhigend auf das Nervensystem und kann die Einschlafqualität verbessern. Du kannst sie abends direkt vor dem Schlafengehen oder sogar mitten in der Nacht anwenden, wenn du wach wirst und schwer wieder einschläfst.

 


4. Schmerzbewältigung in den Wechseljahren

Manche Frauen erleben während der Menopause vermehrt Gelenk- oder Muskelschmerzen. Atemübungen wie die Body-Scan-Atmung helfen dabei, das Schmerzempfinden zu lindern und den Fokus auf Entspannung zu lenken.

Anleitung zur Body-Scan-Atmung

  1. Setz dich oder leg dich bequem hin und schliesse die Augen.
  2. Atme tief ein und lenke deine Aufmerksamkeit auf die Stelle, die gerade schmerzt.
  3. Atme in die Schmerzstelle hinein und stelle dir vor, dass du mit der Ausatmung Spannung und Unbehagen loslässt.
  4. Wandere mit der Aufmerksamkeit durch verschiedene Körperbereiche und atme in jeden Bereich hinein.

Diese Technik hilft, das Körperbewusstsein zu stärken und das Schmerzempfinden zu mindern.

 


5. Stimmungsausgleich und emotionale Stabilität

Die Wechselatmung ist eine wirkungsvolle Atemtechnik, die beruhigend und harmonisierend auf das Nervensystem wirkt. Ich nutze die Wechselatmung oft in meinen Kursen um den Geist zu beruhigen und das Gleichgewicht zwischen den Körperhälften wiederherzustellen.

Anleitung für die Wechselatmung (Nadi Shodhana)

Vorbereitung

  • Setze dich bequem in eine aufrechte Sitzposition, z. B. im Schneidersitz oder auf einem Stuhl. Halte die Wirbelsäule gerade und entspanne die Schultern.
  • Lege deine linke Hand entspannt auf dein Knie und forme mit dem Daumen und Zeigefinger ein Mudra (z. B. das Chin-Mudra, bei dem sich Daumen und Zeigefinger berühren).
  • Die rechte Hand nimmst du in das sogenannte Vishnu-Mudra: Falte Zeige- und Mittelfinger ein, sodass nur Daumen, Ring- und kleiner Finger frei sind.

Übung

  1. Schliesse das rechte Nasenloch mit deinem rechten Daumen und atme vollständig und ruhig durch das linke Nasenloch ein. Zähle dabei langsam bis 3.

  2. Schliesse das linke Nasenloch mit dem Ringfinger, sodass beide Nasenlöcher kurz verschlossen sind. Halte den Atem sanft und zähle auf 12.

  3. Öffne das rechte Nasenloch und atme langsam und vollständig durch das rechte Nasenloch aus, zähle dabei bis 6.

  4. Atme durch das rechte Nasenloch ein, während das linke Nasenloch verschlossen bleibt. Zähle wieder bis 3.

  5. Schliesse das rechte Nasenloch und halte den Atem für 12 Zähler sanft an, bevor du durch das linke Nasenloch ausatmest.

  6. Wiederhole diesen Zyklus für 5–10 Runden. Ein kompletter Zyklus umfasst das Ein- und Ausatmen durch beide Nasenlöcher.

Tipps

  • Die Wechselatmung sollte ruhig und entspannt ausgeführt werden, ohne das Gefühl von Atemnot.
  • Atme während der gesamten Übung tief und gleichmäßig.
  • Du kannst den Rhythmus langsam steigern, z. B. 4 Zähler einatmen, 16 Zähler halten, und 8 Zähler ausatmen, wenn dir das angenehm ist.

Diese Atemtechnik bringt dich schnell in einen entspannten Zustand und kann besonders bei innerer Unruhe oder Stress hilfreich sein. 

 

Fazit

Atmung ist ein wertvolles, leicht zugängliches Werkzeug, das du jederzeit und überall anwenden kannst, um Menopausensymptome zu lindern. Egal ob Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen – die richtige Atemtechnik kann dir auf deinem Weg zu mehr Wohlbefinden helfen.

Probiere diese Übungen aus und integriere Atemtechniken täglich in deinen Alltag. Oft reichen schon wenige Minuten, um eine spürbare Veränderung zu bemerken. Du kannst diese Routine wie das Zähneputzen integrieren, denn regelmässiges Üben ist sehr effizient.

 


Bonus-Tipp: Komm in meinen Workshop!

Falls du Interesse hast, Atemtechniken gezielt und in der Gruppe zu erlernen, biete ich regelmäßig Workshops und Coachings an, die speziell auf die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren zugeschnitten sind. Melde dich gerne, um mehr über die heilende Kraft des Atems zu erfahren und deine eigene Atempraxis zu vertiefen.


Ich hoffe, dieser Artikel inspiriert dich, die Kraft der Atmung zu nutzen und einen neuen Weg zu mehr Balance und Wohlbefinden zu finden.

 

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